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Brandkatastrophe im 15. Jht. dargestellt auf einem Bild des Mirakelzyklus von Thomas Weiss, 1630
Der durchgreifender Umbau sowie die Erweiterung der Kirche nach Osten entstand ab 1644 nach Plänen des St. Lambrechter Stiftsbaumeisters Domenico Sciassia (gest. 1679) unter Abt Benedikt Pierin (1638 - 1662) und Abt Franz von Kaltenhausen (1662- 1707).
Zu Beginn der insgesamt fast 40 Jahre dauernden Bauarbeiten, wurde das dreischiffige Langhaus barockisiert. Die gotischen Pfeiler wurden ummantelt und die Gewölbe mit barockem Stuck und Deckenmalereien versehen. Anschließend wurden Seitenkapellen mit den darüber liegenden Emporen angefügt.
1654 wurde dann der gotische Chor im Osten abgebrochen und Platz für eine barocke Raumfolge geschaffen, deren Höhepunkt die längsovale Hochkuppel ist. Wandgliederungen, Deckengemälde und Stuckaturen lassen alle Bauteile auf den ersten Blick wie aus einem Guss erscheinen und verschleifen die Grenze zwischen erneuertem Altbau und barocker Erweiterung. Baumeister Sciassia ist es gelungen einen großzügigen und architektonisch beispielgebenden Raum zu schaffen, der nach wie vor den vielfältigen Anforderungen der zahlreichen Wallfahrergruppen entspricht.
Quitt 1898: „Beim Tode das Abtes Benedict (15.2.1662) war auch diese architektonisch hervorragende Partie (Osttrakt) der Kirche im Rohbau vollendet, mit der Ausnahme der Kuppel. Letztere sowie die beiden Seitenthürme an der Westfassade verdanken ihren Ausbau dem nachfolgenden Abte Franz von Kaltenhausen, der unter höchst schwierigen finanziellen Verhältnissen 1662 - 1707 regierte - sein Vorgänger hatte ihm eine Schuldenlast von 601.650 fl hinterlassen-, der aber trotzdem den Bau und vor allem die innere Ausstattung langsam weiterführte und bis 1683 zu einem gewissen Abschluss brachte."
Bildunterschrift: Odo Koptik, Die Bauarbeiten im 17. Jht.
Die Errichtung der Seitentürme und die Gestaltung der Fassade erfolgten in dieser letzten Bauetappe ca. 1678 - 1681. Ursprünglich entwarf Domenico Sciassia eine barocke Dreiturmfassade, die die Umgestaltung des gotischen Mittelturmes vorsah. Aus Rücksicht auf die Bedeutung Mariazells für die Ungarn, deren König Ludwig I. der Überlieferung zufolge den gotischen Turm errichten ließ, wurde dieser Plan jedoch verworfen und es entstand die charakteristische Dreiturmfassade der Mariazeller Basilika. Aus heutiger Sicht ein unverwechselbares Wahrzeichen. Die seitlichen 2-geschossigen barocken Türme von Domenico Sciassia erlangen durch die Wohlabgewogenheit der Proportionen einen annähernd einheitlichen Zusammenschluss der stilfremden Bauteile. Das Langhaus hat hohe 2-teilige Fenster mit Dreieckgiebel-Verdachung und eine monumentale Pilastergliederung.
Bildtext: Erster Fassadenentwurf von Domenico Sciassia auf einem Kupferstich von Sebastian Jenet, 1648
Domenico Sciassia starb 1679, vier Jahre vor der Vollendung seines Werkes. Seine Gruft befindet sich im südlichen Seitenschiff.
1681, Georg Matthäus Vischer, aus Topographia Ducatus Stiriae „Mariazell von der andern Seithen",) die bereits die äußerlich fertige Kirche aus der Zeit kurz vor Fertigstellung des Erweiterungsbaues
Durch diesen Erweiterungsbau wurde die Kirche zur Größten des Landes größte Kirche der Steiermark und somit der Diözese Graz-Seckau. Im Inneren hat die Basilika eine Länge von 85.4 m, eine Breite von 29.6 m und eine Langschiffhöhe von 19 m, die Pfeiler haben mit den Kapitellen eine Höhe von 14 m,. Ungewöhnlich ist die 3-türmige Westfront, wobei dieses Turmjoch über die Langhausbreite vortritt. Durch die zu Seiten des Kuppelraumes vortretende Sakristeibauten hat die Kirche außen einen kreuzförmigen Grundriss.
Ovale Hochkuppel
Diese zur Zeit der Errichtung größte Kuppel (10 x 15,14 x 50 m) nördlich der Alpen entstand nachdem Baumeister Domenico Sciassia mit seinem Auftraggeber Abt Franz von Kaltenhausen nach Rom gereist war, um dort die neuesten Kirchenbauten zu studieren und zeichnerisch zu erfassen. Ein weiteres Vorbild für die den Ostteil der Kirche dominierenden Ovalkuppel, dürfte die auf den Berechnungen Keplers basierende Kuppel des Grazer Mausoleums gewesen sein.
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