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Standort
Im vorderen östlichen Liturgiebezirk, der abgesehen von dem unsichtbaren früheren Fernwerk bisher kein selbständiges Instrument besessen hat, galt es, ein Instrument zu konzipieren, welches weit mehr als eine übliche Chororgel zu leisten hat. Hierfür musste ein völlig neuer Standort (...) samt einem Platz für einen Sängerchor gemäß den Richtlinien der Allgemeinen Einführung in das Messbuch (AEM) gefunden werden (...).
Man entschied sich für die bisher nicht gestaltete nördliche Wand des Kuppelbereiches. Eine Orgel an dieser Stelle zeichnet sich durch eine Nähe zum liturgischen Geschehen aus, somit ist der Organist als wichtiger Rollenträger in der Liturgie gemäß den Bestimmungen des II. Vatikanischen Konzils direkt miteingebunden und steht in Kontakt mit Liturgen und Assistenten.
Gestaltung und Aufbau
Für die verantwortlichen Architekten Wolfgang Feyferlik und Susanne Fritzer (Graz) stellte sich mit der Standortwahl (...) das Problem der eng beieinander liegenden Durchgänge (westlich: Treppenaufgang zu den Galerien [Rundgiebel]; östlich: Sakristei- bzw. Kapelleneingang [Dreiecksgiebel]) und der gleichzeitigen Raumhöhe bis an den unteren Gesimskranz von mehr als 12 Metern. Außerdem war zu berücksichtigen, dass die Orgel den an ihr vorbei führenden Prozessionsweg innerhalb der Kirche nicht beeinträchtigt. Überdies sollte kein voluminöser, im Raum nicht dominanter Körper entstehen.
(...) Das Problem des "Flaschenhalses" löst ein schlichter quaderförmiger Mittelturm, der in eine Höhe von etwa 12 Metern hinaufragt. Oberhalb der Torgiebel erhält dieser alles tragende Längsquader einen liegenden asymmetrisch geschwungenen Querkörper, der das Hauptprospektfeld darstellt und hinter dem sich Haupt- und Pedalwerk befinden. Der Gesamtkörper der Orgel, der die Substanz der dahinter liegenden Wand unangetastet lässt, steht nun im Gleichgewicht mit der Wand und dem Kuppelraum, der Orgelkörper fügt sich gleichsam harmonisch als Bild, als Plastik, in die Geometrie der Wandfläche ein.
Freilich mussten Architekt und Orgelbauer eng zusammen arbeiten. (...) ... in Mariazell ist nach langem Ringen eine wechselseitig positive "Befruchtung" zwischen Orgelbauer und Architekt als orgelbautechnischen Laien mit visionären Modellen gelungen. (...)
Der Längsquader wurde in massivem Eichenholz ausgeführt. Sichtbar bleibt die behandelte Holzoberfläche.
Der gefaltete Querkörper in Fichtenholz, was einer besseren Klangabstrahlung dient, ist farblich mit einer roten Lasur gefasst, sodaß die Maserung des Holzes in der Oberflächengestaltung nicht zugedeckt wurde. (...)
Technik
Die Orgel ist sowohl hinsichtlich Tontraktur (hängend) als auch Registertraktur rein mechanisch angelegt, wie es der Firmenphilosophie der Firma Mathis entspricht. Gleichzeitig ermöglicht der Einbau einer doppelten (elektrischen) Registertraktur die Verwendung elektronischer Setzer. Die Tontrakturen sind ebenfalls zusätzlich elektrisch angelegt, um die Orgel (...) von einem Zentralspieltisch (Firma Heuss) bedienbar zu machen, an den auch die Hauptorgel auf der Westempore angeschlossen sind. (...)
Der konstruktive Aufbau dieser Orgel, die doch mit beschränkten Platzressourcen auskommen muss, ist in hervorragender Weise gelöst. Durch einen seitlichen Einstieg gelangt man problemlos in die obere Etage des Haupt- und Pedalwerks. Zwischen dem gefalteten Prospekt und den dahinter in konventioneller Weise angeordneten Windladen ergibt sich ein bequemer Durchgang über die ganze Breite der Orgel. (...)
Bemerkenswert ist die Windversorgung der Orgel. Eigens wurde ein Raum unter dem Treppenaufgang zur nördlichen Galerie freigelegt und dieser mittels zweier Kernbohrungen für Windzuführung und Luftansaugung mit dem Kirchenraum verbunden. In diesem Raum befinden sich Gebläse und Hauptbalg. (...)
Klanggestaltung
Die Konzeption der Disposition orientiert sich stilistisch an süddeutsch-österreichischen Vorbildern des ausgehenden 18. Jahrhunderts und berücksichtigt die vielfältigen Erwartungen, die an ein Instrument in einer Wallfahrtskirche gestellt werden. Die zahlreich vorhandenen Grundstimmen, die sich durch charakteristische Klangfarben und eine große dynamische Breite auszeichnen, sowie der Formenreichtum der Aliquoten tragen hinsichtlich der liturgischen Improvisation den mannigfaltigen liturgischen Feiern Rechnung. Nicht zuletzt der sehr schmale Raum bedingte eine relativ milde Klanggestaltung bei der Intonation. Das zweite sog. Präludiermanual fungiert einerseits als alternierendes Werk zum Hauptwerk, dient andererseits für Begleitzwecke von Solisten und ist daher schwellbar angelegt. (Fertigstellung 2000)
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